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Der Gotha unterscheidet drei Arten des Erlöschens:
+ "im Mannessstamm erloschen": Es lebt kein Agnat mehr, aber zumindest eine Familientochter (unabhängig davon, ob sie ledig oder verheiratet ist). + "im eigenen Stamm erloschen". Es lebt kein Agnat mehr und ebenso keine Familientochter, aber zumindest eine eingeheiratete Witwe. + "erloschen": Es gibt weder lebende Agnaten noch Familientöchter oder eingeheiratete Witwen.
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Granichstedten-Czerva's "sensationelle" Schlussfolgerungen eines biologischen Nicht-Erlöschens kollidieren allerdings gewaltig mit den britischen Extinct Peerages & Baronetcies, wo ja aufgrund des maskulinen Erloschen-Seins ebendieselben Hochadelstitel und Herzogtümer, Grafschaften und Baronien wieder an neue Familien verliehen oder dotiert werden. Ähnlich wie im Hl. Röm. Reich die Wappen oder Prädikate erloschener Geschlechter - hier allerdings wohl auch öfter an Töchtermänner.
in harnisch veritas!
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Granichstaedten-Czerva Rudolf - Erloschen? In ZSA 6/190f.
Immer wieder findet man in den Gothaischen Genealogischen Taschenbüchern unter dem Familiennamen den Untertitel: „Im Mannesstamme erloschen“. Dass die Familie mit dem Ableben des letzten Mannessprossen, im genealogischen Sinne, erloschen ist, ist sicher. Aber ist diese Familie auch blutmäßig erloschen? Sehr oft findet man nach der Bemerkung „Im Mannesstamme erloschen“ noch den Namen der Witwe des „Ultimus“ angegeben, dann nichts mehr. Wenn auch die Witwe verstirbt, verschwindet die Familie für immer aus dem „Gotha“. Was aber, wenn der „Ultimus“ mit seiner Gattin fünf Töchter gezeugt hatte, die in fünf verschiedene Adelsgeschlechter einheirateten, in diesen wieder Kinder bekamen und oft sogar die Stammmütter weiterer Nachkommenschaften (z. B. die von Menz in Bozen) wurden? Aus dem letzten Mannessprossen entstanden 15 Enkelkinder. Ist diese Familie blutmäßig erloschen? Um dieses Problem zu lösen, müssen wir uns ein wenig auf das medizinische Gebiet der Biogenetik begeben. Hat die Mutter, die neun Monate lang das Kind unter ihrem Herzen trug, nicht mehr Anteil an der Menschwerdung des Lebewesens als der Vater? Gibt die Mutter nicht ihr Blut, ihre Nahrung dem Kind? Wir wandten uns an den bekanntesten österreichischen Biogenetiker, Univ.-Prof. Dr. Hermann Knaus, Schöpfer der Knaus’schen Lehre, der uns am 24. Oktober 1962 mitteilte, dass Vater und Mutter sich in ganz gleicher Weise (50:50) an der Schöpfung eines neuen Lebens beteiligen. Nach Knaus gibt die Mutter in der Entwicklungszeit dem Kinde nicht immer ihr Blut, da dieses einen von der Mutter ganz getrennten Blutkreislauf hat und daher oft auch eine ganz andere Blutgruppe aufweist, als die Mutter. Jedenfalls lebt aber auch der Vater in seinen fünf Töchtern zu 50% weiter! Wir möchten daher erstmalig den neuen Lehrsatz aufstellen, dass es bei allen Familien, die im Mannesstamme erloschen sind, die aber Töchter hinterließen, im „Gotha“ heißen müsste: Im Mannesstamme erloschen; lebt im weiblichen Stamme in den Familien A, B, C, D usw. fort. Wenn die Mutter die letzte Namensträgerin ihrer Familie der Mutter (mit deren Mädchennamen) fort. Auf keinen Fall sind solche Familien blutmäßig erloschen sie blühen vielmehr in den Nachkommen (mütterlicherseits) weiter. Der Hinweis „Im Mannesstamme erloschen“ stammt gedanklich aus der Zeit, wo die Frau in der Familie eine untergeordnete Rolle spielte und keine eigenen Rechte hatte. Damit hängt auch die Tatsache zusammen, dass es in allen Adelsdiplomen heißt: „Der A. B. und seine ehelichen Leibserben wird in den Stand des Adels erhoben“. Die Ehegattin wird im Adelsdiplom niemals erwähnt. Ihre Rechte wurden erst durch das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch vom 1.6.1811 (§92) festgelegt. Ein praktisches Beispiel, wo meine Theorie von der blutmäßigen Fortsetzung einer Familie durch die Frau angewendet wurde, bildet die Familie Habsburg-Lothringen durch die „Pragmatische Sanction“ vom 19.4.1713 und das Haus Oranien. --
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Adel entsteht und besteht durch Opfer, durch Mut und durch ein klares Wissen um das, was man selbst und anderen schuldig ist, durch die selbstverständliche Forderung der Achtung, die einem zukommt, wie durch ein ebenso selbstverständliches Wahren der Achtung nach oben wie nach unten. Es geht auf der ganzen Linie um das Wiederfinden verschütteter Qualitätserlebnisse, um eine Ordnung auf Grund von Qualität.
Aus: "Widerstand und Erhebung"- Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, Kaiser Verlag, München 1952. Dr. theol. Dietrich Bonhoeffer, Privatdozent für evangelische Theologie in Berlin, geb. Breslau 4.2.1906, ermordet im Lager Flossenbürg 9.4.1945, war der Sohn des Geheimen Medizinal-Rates und Professors der Psychiatrie in Berlin Dr. Karl Bonhoeffer und der Paula v. Hase.
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